Auf Golem.de hab ich eben einen schönen Artikel gefunden, der eine grobe Übersicht über aktuelle Projekte rund um Virtual Reality aufzeigt und Meinungen der unterschiedlichen Entwickler wiedergibt.
Virtual Reality: Im Holodeck gibt’s keine Maus
Als Fan von Virtual Reality in Kombination mit einem MMO sind das natürlich schöne Aussichten.
Meine persönliche Meinung dazu ist jedoch, dass das alles nur eine Übergangslösung darstellt, denn solche Lösungen werden wohl niemals absolut perfekt sein und nur aus Kompromissen bestehen. Die einzige wirkliche Lösung ohne Kompromisse und damit auch frei von der irdischen Physik, wäre alles direkt im Kopf ablaufen zu lassen. Sprich man läuft so wie in der realen Welt, aber die Signale des Gehirns werden in das Virtuelle System umgeleitet. Neu ist das ja nicht wirklich, schon Matrix hat sich diese Idee von Anderen abgeguckt wie Ghost in the Shell und ob die Idee da das erste mal auftauchte… ich bezweifle es.
Natürlich hätte diese Technik auch eine gewaltige Schattenseite und die Sicherheit des Benutzers müsste erst mal sicher gestellt sein, auch vor Manipulation durch Dritte (gibt ja heute schon genug Spinner im Netz, die sich nicht gerade dafür interessieren ob sie mit ihrem Handeln Jemandes Leben ruinieren (zum Beispiel Internet Mobbing). Da will man sich erst gar nicht vorstellen was bei einem solchen System alles passieren könnte. Aber davon abgesehen ist das die einzige wirklich perfekte Lösung ohne Kompromisse, nur ob man den Weg gehen sollte ist die Frage.
Mir persönlich reicht erst mit Oculus Rift und herkömmliche Controller, bis da mal was kommt das einen Controller wirklich vernünftig ersetzen kann wird es noch dauern. Auch in dem Golem Artikel sprechen einige Entwickler davon, dass sie noch keine Ahnung haben wohin der Weg bei den Controllern zukünftig gehen wird, eben weil auch sie noch etliche Probleme sehen. Natürlich auch die nötige Verbreitung, damit es auch genug Personen kaufen und nutzen, denn nur so haben auch Firmen ein Interesse daran Software dafür zu schreiben, die dann wirklich 100% dafür entwickelt wurde und nicht bloß Unterstützung bietet, was heißt es ist auch ohne benutzbar und somit aber auch voller Kompromisse.
Nein, den Weg sollte man nicht gehen… Ich hab Mitte der 80er an der Uni Klagenfurt Vorträge über ‘Steuerung technischer Systeme mittels enzephalografischem Musterscan’ [vulgo: Datenhelm] gehalten – und jetzt, 30 Jahre später, steckt die Technik selbst immer noch in den Kinderschuhen. Die Risiken sind gleich geblieben, bzw. haben sich noch deutlicher herausgeschält.
Und…
Deine gesamte vorherige Kritik (die ich in den meisten Punkten teile) an content, Spielmechanik und vor allem Spielerschaft würde mit kompetenten VR-Technologien nur verlagert. Keineswegs aber gelöst.
Das stimmt wohl, aber vielleicht würden die Spieler etwas umdenken, wenn sie eben statt eine Spielfigur zu spielen sich selbst in der virtuellen Welt sehen.
Mir selbst gelingt das in den bisherigen Spielen nicht, auch gerade in MMORPGs sind meine Charaktere so etwas wie meine “Kinder” und baue daher zwar mit der Zeit dennoch eine starke Beziehung auf, aber sie sind eben nicht ich. Ich steuere also nur Figuren in einer fiktiven Welt, aber das ich den Char als alternatives Ego von mir selbst sehe… das war nie wirklich der Fall, dafür ist schon die Kamera Ansicht nicht geeignet.
Mit VR ist das aber wiederum ganz anders, da reizt es doch stark alles aus der Ego Ansicht zu sehen um eben das Gefühl zu haben tatsächlich in der Spielwelt selbst unterwegs zu sein und entsprechend könnte das auch anderen Spielern den Weg zeigen und ihre Art zu spielen verändern.
Lange Rede kurzer Sinn: es könnte dazu führen, dass die Spieler selbst deswegen mit den bisherigen Spielkonzepten nicht zufrieden sind und mehr wollen und so die Entwickler gezwungen sind wieder mehr darauf zu achten, dass die Spiele wirklich richtig Spaß machen und nicht so derart oberflächlich sind. Die Betonung liegt dabei aber auf “könnte”… ob es so eintrifft weiß ich auch nicht, ich hoffe es aber, ansonsten wäre die Zukunft wenig rosig für Spieler, die mehr erwarten als die aktuelle breite Masse.
Na, ich weiß nicht… ‘unzufriedene Spieler’ gibt es doch schon genug 🙂
Aber zum Kern des Problems (aller Rollenspiel[-abkömmling]e):
Spielt man seinen char als Pöppel (Avatar) mit einer Reihe von modifizierbaren skills ODER als indiviuelles Wesen in der gegebenen Umgebung?
Pöppel sind gesichtslos, eine Abstraktion, die gerne 20 mal am Tag gewiped werden kann; die man ohne Rücksicht auf Verluste (bzw. Logik) hochleveled; die man allenfalls noch schaufenstermäßig vorführt.
So halten es glaube ich die meisten – auch sehr ernsthafte Spieler.
Für mich ist ein char mehr als eine ‘persona’ (shadowrun): ein (konsequent gespieltes) soziales Wesen mit Geschichte, einer Moral (egal welcher), mit Ecken und Kanten – und daraus ergibt sich: mit einer Zukunft. Welche im Spiel zu entwicken wäre.
Nur… welches Spiel? Die gängigen MMORGs (zB) lassen das kaum zu; ich versuche stets einen char so spielen, daß er nie ‘stirbt’. Muß ich dazu mehr schreiben?
Dass das (in meinen Augen:) echte Rollenspiel (nicht Theater) so wenig Anhänger (performer) hat, liegt glaube ich nicht an (Spiel-)Systemen und ich denke nicht mal, dass eine so nahe liegende (scheinbar person-einbindende) Technologie wie beschrieben das ändert. Vielleicht hat das was mit dem allgemeinen Mangel an Empathie, Vorstellungsvermögen, doppelgleisigem Denken zu tun – oder der Unlust, sich ‘nur für ein Spiel’ dermaßen zu engagieren. Für diese breite Masse ist ein Pöppel in einem Sandkasten das richtige Spielzeug…
Da werd ich dir kaum widersprechen können, so sieht es bei der breiten Masse leider aus. Aber die breite Masse interessiert mich nicht, die hat es auch nicht interessiert, dass die MMO Spieler von vor 10 Jahren kaum noch ein MMO finden, dass ihnen auf Dauer wirklich viel Spaß macht, von daher interessiert mich die auch wenig, zumal ein Großteil inzwischen sehr egoistisch ist und auch genauso spielt. Die breite Masse darf gerne bei den aktuellen MMORPGs bleiben, wenn sie sich nicht anpassen will. Ich bin eh der Meinung, dass MMORPGs wieder weg von dem Ziel sollten Millionen von Spielern ansprechen zu wollen. Früher wahr ein MMO schon mit ein paar hundertausend Spielern ein Erfolg und per Crowdfunding könnte das in Zukunft vielleicht wieder möglich sein.
Meine Charaktere haben auch immer Ecken und Kanten und eine Persönlichkeit, die sich so mit der Zeit entwickelt, von Perfekt kann nie die Rede sein. Aber alles auf nicht RP Niveau.
25. März: facebook kauft Ocolus VR. Popelige zwo+ Milliarden (Spiel-) Dollars. Soviel zum Thema Zukunft des MMORG via neuer Technik 🙂
Ich wollte erst sagen “der 1. April ist erst nächste Woche”… Aber nach dem ersten Schock, der nicht unbedingt klein war (ich mag Facebook nicht sonderlich, aber hassen tue ich es jetzt auch nicht), wird man erst mal abwarten müssen was es für die Zukunft bedeuten wird. Laut Aussagen bleibt ja alles beim alten bei den Oculus Entwicklern. Also mal sehen was es bedeuten wird, erst mal auf jeden Fall noch mehr finanzielle Sicherheit im Nacken. Aber egal wie man es auch dreht, es gefällt mir nicht sonderlich, ich mag solche Firmenübernahmen generell nicht… da muss ich immer direkt an EA denken. XD